Regie Stefan Huber, Stadttheater Bern
Coco war die berühmteste Transfrau der Schweiz der 1990er-Jahre, verletzlich, getrieben, charismatisch. In Bern war sie ein Star: Eine Frau im Körper eines Mannes, die leidenschaftlich und furchtlos gegen alles anrennt, was zwischen ihr und jenem Tag steht, an dem sie endlich sagen kann: «Jetzt bin ich: Ich.» Ihre grössten Widersacher scheinen dabei weder ihre Eltern noch ihr überfordertes Umfeld zu sein, es ist ihr eigener Körper. Obwohl sie sich mit zwanzig einer geschlechtsangleichenden Operation unterzieht, bleibt ihr Leben eine verzweifelte Suche nach sich selbst – und ohne Happy End.
Ohne Anspruch auf historische Genauigkeit zu erheben, ist COCO die Hommage an eine Frau, die ihren anspruchsvollen Weg mit Entschlossenheit und Würde gegangen ist. Aber tatsächlich geht es in dieser Geschichte um uns alle – um die Notwendigkeit, sich die alles entscheidende Frage zu stellen: «Wer bin ich?» Und es geht um den Mut, den wir dafür aufbringen müssen. Aber vor allem geht es um den Preis, den wir für die Antwort zahlen.
Christoph Marti hat als Gilette in der Kategorie “Bester Darsteller in einer Nebenrolle” den Deutschen Musical Theater Preis gewonnen!